Wir leben in einer wilden Zeit.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 fühlt sich fast drei Viertel der Befragten häufig gestresst – und das war vor Corona.

Yoga wird von vielen Seiten als heilsame Methode gegen Stress empfohlen. Als praktizierende Yogini und Yogalehrerin aus Berufung begrüße ich diese Empfehlung durchaus. Doch was ist, wenn es nicht reicht sich im wöchentlichen Yogakurs zu verbiegen?

Diese Frage habe ich mir im Herbst 2012, gefangen in einem Sumpf aus Stress, selbst stellen müssen und am eigenen Leib erfahren: Nein, manchmal reicht Yoga allein nicht.
Wenn der Körper nur noch Erschöpfung und Tränen kennt und der Geist so müde ist dass selbst ein „Guten Morgen“ schon zu viel Konzentration fordert, dann brauchen wir Hilfe. Einen Menschen an deiner Seite, der sagt: „Ich kenne die Lösung für deine Themen auch nicht, aber ich bin an deiner Seite wenn du dich auf die Suche begibst.“

Ich hatte das Glück in der Zeit so eine Menschin an meiner Seite zu haben, mit ihr gemeinsam meinen Seelenrucksack etwas zu erleichtern, und meine Verhaltensweisen für die Zukunft neu auszurichten.

Nach dieser Phase der Akuthilfe begann die eigentliche Arbeit. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte und habe mich Schritt für Schritt für Schritt bewegt – und tue es noch. In jahrelanger ehrlicher Reflektion mit mir selbst (und immer wieder auch mit Hilfe von außen) habe ich Verhaltensmuster aufgedeckt, die mir nicht länger dienlich sind. Ich habe mich auf die Suche nach den Triggern begeben, die das Verhaltensmuster auslösen und habe alternative, positive, Strategien entwickelt.

2018 hörte ich den Ruf meines Herzens, dass ich Yogalehrerin werden muss. Die Ausbildung und die jahrtausendealten Lehren des yogischen Pfades haben in mir viel gelöst und bewegt. Es war ein weiterer Schritt auf meinem Weg des Erkennens: Trigger können in Form von Stress jederzeit von außen kommen. Aber die Stressoren, die miesen Antreiber – die sind in uns selbst. Und wir können uns nur davon befreien, wenn wir uns selbst befreien.

Selbstzweifel, Angst vor Zurückweisung und fehlende Selbstliebe sind die wichtigsten inneren Treiber aus denen Stress entsteht – und dafür braucht es nicht mal Stress von außen.

Wir können nur geben, was in uns selbst im Überfluss vorhanden ist.
Wenn wir versuchen aus einer leeren Schale zu schöpfen, dann werden wir uns dadurch nur leerer fühlen.
Wenn wir versuchen zu lieben, ohne uns selbst zu lieben, dann werden wir immer auf der Suche nach Liebe im Außen sein.
Wenn wir versuchen Kraft zu spenden ohne an die eigene Kraft zu glauben, dann werden wir uns immer wieder kraftlos fühlen.

Yoga lehrt uns, wie wir in eine gesunde innere und äußere Haltung finden und es hat mir beigebracht mich selbst im Spiegel mit liebevollen Augen zu sehen.

Heute kann ich sagen: Ich bin auf einem richtig guten Weg.
Meinen Beruf habe ich gegen meine Berufung getauscht und es war eine grandiose Entscheidung. Ich darf mit Menschen arbeiten, die genau wie ich auf dem Weg der Liebe sind.
Ich führe eine gesunde Partnerschaft voller Respekt, Wertschätzung und ehrlicher Liebe zu einander, und ich weiß dass das nicht selbstverständlich ist.
Wir leben an einem Ort, an dem die Menschen bodenständig sind und der Himmel weit ist und ich fühle mich in mir so Zuhause wie nie zuvor.

Selbstverständlich bin ich trotz alledem auch heute nicht frei von Sorgen, Zweifeln oder Erschöpfung. Aber ich weiß mittlerweile damit umzugehen und fühle mich in der Lage immer wieder auf meinen Weg zurück zu finden.


Schon bei meinem Nervenzusammenbruch 2012 habe ich vergeblich nach einem niedergelassenen Therapeuten gesucht, der mir zeitnah Termine in seiner Sprechstunde (die von der Krankenkasse bezahlt wird) anbieten kann.
Heute sind die Wartelisten so lang, dass Menschen mit „einfachen“ „Problemen“ eigentlich keine Chance haben in den Genuss einer Beratung zu kommen – und sich darum nach Alternativen umsehen.

Eben diese Menschen möchte ich begleiten.

Dich, wenn du in Konfliktsituationen immer wieder in das gleiche Hamsterrad gerätst und dir einen entspannteren Alltag wünscht.

Dich, wenn du vor lauter Homeoffice, Homescooling, Haushalt und Sorge um deine und die Gesundheit deiner Liebsten gar keine ruhigen Momente mehr für dich findest.

Dich, wenn du an dem Punkt im Leben stehst, an dem es von allen Seiten drückt und zieht und du weißt dass der nächste Schritt auf deinem Weg ansteht… Aber du allein nicht bereit bist los zu gehen.

Euch, die im Team zusammenfinden wollen (oder müssen) und sich dafür ein positives, holistisches Konzept wünschen.


Lasst uns diese Welt zu einem Ort machen, an dem Dankbarkeit und Liebe die treibenden Kräfte sind.
Lasst uns wild und frei unseren Träumen nachjagen und uns gegenseitig Kraft und Heimat schenken.
Lasst uns gemeinsam mit mutigem Herzen voran gehen.